Zertifizierte Dysplasiesprechstunde

Auffällige Zellabstriche des Gebärmutterhalses (sog. „Pap-Abstriche“) oder auch ein wiederholter Nachweis von sog. „HPV high risk Viren“ erfordern eine Abklärung in einer Dysplasiesprechstunde. Auch Auffälligkeiten an den Schamlippen oder der Scheide können hier abgeklärt werden.

Mittels spezieller Untersuchungen kann der Schweregrad solcher Befunde eingestuft und eine Aussage zur Prognose getroffen werden. Somit ist es möglich, den prozentual hohen Anteil an Frauen, deren Zellveränderungen eine gute Prognose haben von den wenigen Frauen zu unterscheiden, deren Zellveränderungen nicht von alleine weggehen und welche eine Operation benötigen.

Wann benötige ich einen Termin in der Dysplasiesprechstunde?

Die zeitlichen Abstände zwischen der Befundmitteilung des letzten Abstrichergebnisses durch ihren Frauenarzt bis zum Termin in der Dysplasiesprechstunde bei uns sind normalerweise drei Monate.
Dieser Abstand ist wissenschaftlich nachgewiesen sinnvoll. Das Risiko für eine Verschlechterung des Befundes in der Zwischenzeit ist statistisch so gering, dass Sie sich bis dahin bitte keine Sorgen machen müssen. Ganz im Gegenteil, die Chance für eine spontane Verbesserung Ihrer Zellveränderung ist um ein Vielfaches größer.
 
Benötige ich eine Überweisung?
 
Sollten Sie aus einer externen Praxis zu uns kommen, benötigen wir eine Überweisung von Ihrem behandelnden Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin. Wichtig: Bitte veranlassen Sie im Vorfeld die Weiterleitung der exakten Vorbefunde an uns.
 
Was passiert, wenn ich zur Dysplasiesprechstunde komme?
 
Die Untersuchung erfolgt wie eine normale gynäkologische Untersuchung auf dem Untersuchungsstuhl. Die Ärztin beurteilt den Befund mit Hilfe einer speziellen Lichtquelle und einer Lupenvergrößerung („Kolposkopie“).
Zudem werden Lösungen aufgetragen, die zu einem besseren Kontrast und Erkennung von Zellveränderungen beitragen. Meistens werden kleine Gewebsproben entnommen. Diese Gewebeentnahmen sind in den allermeisten Fällen schmerzlos. Eine besondere Vorbereitung Ihrerseits für die Sprechstunde ist nicht erforderlich.
 
Wie geht es danach weiter?
 
Die Ergebnismitteilung an Sie erfolgt durch uns in der Regel zwei bis drei Wochen nach der Untersuchung, wenn alle Ergebnisse aus dem Labor (Institut für Pathologie) vorliegen.
Sind die Untersuchungsergebnisse günstig, kann der Befund beobachtet und eine spontane Abheilung abgewartet werden. Im seltenen Fall eines ungünstigen Ergebnisses kann jedoch eine Operation nötig sein.
Diese Empfehlungen werden interdisziplinär getroffen, d.h.  im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Fallkonferenzen, an denen Operateure der Kliniken, Pathologen und niedergelassene Gynäkologen teilnehmen.
Ihr behandelnder Frauenarzt bzw. Frauenärztin erhält einen schriftlichen Befundbericht.
 
Wer führt die Untersuchung durch?
 
In unserer Praxis wird die Dysplasiesprechstunde von den hierfür speziell zertifizierten Fachärztinnen Frau Dr. med. Friederike Herr und Frau Dr. med. Kathrin Ebner durchgeführt.
Die regelmäßige Zertifizierung durch das Deutsche Krebsforschungszentrum sichert einen hohen Qualitätsstandard.